Datum: 12. November 2024

Während die größten europäischen Länder versuchen, sich mit der Einführung von Wero von US-amerikanischen Zahlungssystemen und -produkten unabhängig zu machen, hat die Österreichische Post AG einen Schritt nach vorne gemacht: PostPay, eine wahrhaft europäische Zahlungsmethode.

Dieses Produkt ist mehr als nur eine einfache Zahlungslösung. Es ist ein komplettes, anpassbares Tool für Verbraucher und Unternehmen, um Zahlungen zu akzeptieren.

Was ist das?

PostPay ist die Antwort der Österreichischen Post auf den Ruf nach einer flexiblen, lokalen Alternative zu globalen Zahlungslösungen. Es ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung des klassischen Nachnahmeservices. PostPay wurde in erster Linie entwickelt, um ein benutzerfreundliches All-in-One-Zahlungserlebnis zu bieten, und bietet verschiedene Funktionen:

  • Einfache Registrierung: Eine vereinfachte Einrichtung, die es Kunden ermöglicht, sich schnell und mit minimalen Überprüfungsschritten anzumelden, wobei die Zugänglichkeit im Vordergrund steht.
  • Ein Konto, mehrere Funktionen: Von Direktüberweisungen bis hin zu QR-Code-Zahlungen – PostPay fasst verschiedene Finanzdienstleistungen auf einer einzigen, optimierten Plattform zusammen.
  • In-App-Ausgaben-Insights: PostPay möchte seinen Kunden detaillierte Ausgabenübersichten und Analysen bieten, was von den führenden Zahlungsplattformen zunehmend erwartet wird.
  • Mehrere Zahlungsoptionen: Nach Abschluss der Bestellung können Kunden wählen, ob sie mit verschiedenen Zahlungsoptionen oder auch in bar bezahlen möchten.

Mit dem Fokus auf Sicherheit, Transparenz und Benutzerfreundlichkeit positioniert sich PostPay als flexible und zukunftssichere Lösung in Österreichs Zahlungslandschaft.

Warum es funktioniert?

  • Kundenzugang: Die Österreichische Post ist das nationale Logistiksystem, das 4 Milliarden Briefe und Werbesendungen pro Jahr an jeden österreichischen Bürger zustellt. Aufgrund dieser Kundenverbindung wird ein unglaublicher Wert an Daten bereitgestellt, die eine einfache Kreditentscheidung für Zahlungen ermöglichen.
  • Marktreichweite: PostPay ist eine Weiterentwicklung des weithin akzeptierten klassischen Nachnahme-Service. Mit shoepping.at ist der größte Marktplatz Teil der Österreichischen Post und kann diese Zahlungsmethode im ganzen Land als integrierte Zahlungslösung einführen.
  • Regulatorischer Rahmen: Da die Österreichische Post Eigentümerin von bank99 ist, verfügt die Post über den regulatorischen Rahmen, um solche Produkte mit den bestehenden Instrumenten und in Übereinstimmung mit den DORA-Bestimmungen zu entwickeln.
  • Geringer Wettbewerb: Für die führenden internationalen Zahlungsverkehrssysteme ist der österreichische Markt zu klein für spezifische Lösungen, so dass lokale und schnell agierende Akteure, wie z.B. PostPay, schnell Marktanteile gewinnen können.

Wie groß ist das Potenzial?

  • Aufgrund der bestehenden Struktur (ein einziger Anteilseigner, klarer Fokus, E-Commerce als Start) ist PostPay eine aufregende Bereicherung für die österreichische Zahlungsverkehrsbranche und füllt eine Lücke, die von größeren, internationalen Anbietern offen gelassen wurde, die ihre Angebote nicht immer auf die einzigartigen Bedürfnisse kleinerer Märkte abstimmen.
  • Nach unseren Recherchen ist es möglich, dass PostPay zu den drei wichtigsten Zahlungsmethoden in Österreich gehört und in diesem Markt mit PayPal und Klarna konkurriert.
  • Wenn Sie weiter darüber nachdenken und zusätzliche Assets in Betracht ziehen, z.B. die Unterstützung von POS (Point of Sale) oder die Ausweitung von PostPay auf die verschiedenen internationalen Tochtergesellschaften, z.B. Serbien, Ungarn und die Türkei, dann könnte die Österreichische Post ihre Wertschöpfungskette um eine internationale Zahlungsmethode ergänzen.

Wie hoch ist das Risiko?

  • Die Österreichische Post ist nicht die erste Initiative, die von Fulfillment-Unternehmen gestartet wurde. Unternehmen wie die Deutsche Post haben ein ähnliches System eingeführt, es aber 2018 wieder eingestellt.
  • Parallel dazu versuchen deutsche und französische Unternehmen, ein europäisches Zahlungssystem einzurichten, haben aber Schwierigkeiten, die Interessen aller Aktionäre zu berücksichtigen.
  • Wenn die Österreichische Post aus solchen Herausforderungen lernen kann, steht ihr die Zukunft weit offen.

DINAPEs Fazit: Ein vielversprechender Start mit Raum für Wachstum

Alles in allem ist PostPay ein mutiger Schritt der Österreichischen Post, um der Nachfrage Österreichs nach einer lokalisierten, sicheren und intuitiven Zahlungslösung nachzukommen. Für österreichische Unternehmen und Verbraucher hat PostPay das Potenzial, mehr als nur ein Transaktionsinstrument zu sein; es könnte ein zentraler Bestandteil ihres finanziellen Ökosystems werden, wenn es anpassungsfähig und wettbewerbsfähig bleibt.

Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, muss sich PostPay jedoch auf kontinuierliche Innovation und Flexibilität konzentrieren, modernste Zahlungstechnologien einbinden und seine Nutzerbasis über Early Adopters hinaus erweitern. Wir sind optimistisch, was die Rolle von PostPay auf dem österreichischen Markt angeht und werden die Entwicklung des Unternehmens genau beobachten, während es versucht, sich seinen Platz unter den globalen und regionalen Zahlungslösungen zu erobern.

In einer Branche, die sich ständig weiterentwickelt, ist DINAPE der Ansicht, dass PostPay einen vielversprechenden neuen Weg in der österreichischen Finanzlandschaft darstellt – einen Weg, der potenziell ein Modell für andere Länder mit einer ähnlichen Marktdynamik werden könnte.

Über DINAPE

Bei DINAPE unterstützen wir Unternehmen, Zahlungsdienstleister und Online-Marktplätze mit Softwareentwicklung, professionellen Dienstleistungen und Beratungslösungen. Wir glauben an europäische Lösungen zur Überwindung globaler Abhängigkeiten und an fortschrittliche Technologien.

Dieser Artikel gibt die Meinung von DINAPE wieder und steht in keiner Weise in Verbindung mit der Österreichischen Post AG oder dem Produkt PostPay.
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